Die Wurzelspitzenresektion (WSR) ist die letzte Behandlungsmöglichkeit für den Erhalt eines natürlichen Zahns mit entzündeter Zahnwurzel. MEINDENTIST informiert Sie über typische Indikationen, den Ablauf der WSR-Behandlung, die Narkose-Möglichkeiten sowie die Erfolgsquote und die Kosten des Eingriffs.
Bei der Wurzelspitzenresektion (WSR), auch Apektomie oder Wurzelspitzenamputation genannt, handelt es sich um einen kleinen chirurgischen Eingriff. Dabei wird die erkrankte Wurzelspitze eines Zahns um wenige Millimeter gekürzt, um eine Zahnwurzelentzündung zu beseitigen. Die minimalinvasive Operation zielt auf die dauerhafte Entfernung des Entzündungsherds und den Zahnerhalt ab. Sie stellt die letzte Maßnahme dar, um einen entzündeten Zahn zu retten – wenn die Wurzel noch nicht zu zerstört und der Zahn erhaltenswert ist. Die Zahnwurzelspitzenresektion ist unter anderem sinnvoll, wenn
Die landläufigen Alternativbezeichnungen für die Zahnwurzelspitzenresektion lauten oftmals „Zahnwurzelresektion“ oder „Wurzelresektion“. Das sind allerdings unzutreffende Bezeichnungen, denn Resektion bedeutet Entfernung und bei dem Eingriff kürzt der/die Oralchirurg/in nur die Wurzelspitze und entfernt nicht die gesamte Zahnwurzel. Die korrekte Bezeichnung ist daher Zahnwurzelspitzenresektion oder etwas kürzer: Wurzelspitzenresektion.
Ursache einer Zahnwurzelentzündung ist häufig ein Schaden am Zahnschmelz oder ein Unfall. In der Folge gelangen Bakterien in das Zahnmark, dringen bis in die Zahnwurzel vor und lösen eine schmerzhafte Entzündung aus. Unbehandelt kann sich die Entzündung über die Blutbahn im Körper ausbreiten, schwere Folgeerkrankungen sind möglich.
Bevor eine Wurzelspitzenresektion zur Beseitigung der Entzündung durchgeführt wird, erfolgt zunächst eine Wurzelkanalbehandlung – oder der Eingriff findet parallel statt, zum Beispiel bei ausgedehnten Zysten. Der/die Zahnarzt/Zahnärztin entfernt dabei infiziertes Gewebe über ein gebohrtes Loch in der Zahnkrone, desinfiziert die Wurzelkanäle und verschließt diese mit einer Wurzelfüllung. Nur wenn dies nicht ausreicht und auch eine Revisionsbehandlung nicht zur Ausheilung führt oder nicht möglich ist, muss eine Wurzelspitzenresektion erfolgen. Die Zahnwurzelspitzenresektion dauert rund 30 Minuten. Der Ablauf der WSR-Behandlung gestaltet sich in der Regel wie folgt:
Wie oben erwähnt, erfolgt die Wurzelspitzenamputation in der Regel unter lokaler Betäubung. Alternativ bzw. ergänzend können Patienten je nach Behandlungsumfang und persönlichem Befinden eine weitere oder andere Form der Narkose wählen. Die Sedierung mit Lachgas eignet sich sehr gut für Angstpatienten, die damit während der WSR-Behandlung ansprechbar bleiben. Für die Behandlung im schmerzfreien Dämmerschlaf ist die Narkose bei der Wurzelspitzenresektion mit Analgosedierung möglich. Außerdem kann die Zahnwurzelspitzenresektion auch unter Vollnarkose stattfinden.
Die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Wurzelspitzenresektion mit dauerhafter Beseitigung der Zahnwurzelentzündung beträgt mit modernen Behandlungsmethoden rund 90 Prozent, Studien belegen die hohe Erfolgsquote. Voraussetzung für den Erfolg ist eine gute Wurzelkanalbehandlung.
Es ist in Einzelfällen jedoch möglich, dass sich erst während der Operation schwerwiegende Schäden feststellen lassen und die Zahnwurzel unter Umständen schlimmer beschädigt ist als angenommen. Der betroffene Zahn ist dann nicht erhaltungsfähig bzw. erhaltungswürdig und muss gezogen werden. Für eine präzise Diagnostik ist daher vorab das 3D-Röntgen empfohlen, damit lässt sich der Zustand des betroffenen Zahns und der Zahnwurzeln genau untersuchen. Für einen nicht erhaltungsfähigen Zahn eignet sich ein Zahnimplantat als Ersatz.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei einer Zahnwurzelspitzenresektion im Regelfall die Kosten für die Basis-WSR-Behandlung der Seiten- und Frontzähne. Die Höhe des Eigenanteils hängt vom individuellen Behandlungsumfang, der Lage des Zahns, dem Schweregrad der Zahnwurzelentzündung und dem Zustand der Zahnwurzel ab. Voraussetzung für die Übernahme des Festzuschusses ist, dass der Zahnarzt bzw. Oralchirurg den Zahn als erhaltungswürdig einstuft. Die Kosten für private Leistungen wie das 3D-Röntgen zwecks genauerer Zahnwurzel-Diagnostik oder die Behandlung mit speziellen Ultraschallinstrumenten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bislang nicht.
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Der minimalinvasive Eingriff erfolgt ambulant in der Zahnarztpraxis, die Zahnwurzelspitzenresektion entfernt entzündetes Gewebe schnell und zuverlässig. Die Erfolgsquote ist hoch und die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Entzündung daher sehr gering. Nachteil der Operation ist der länger andauernde Heilungsprozess, denn der Kieferknochen braucht Zeit zum Heilen.
Bei einer Zahnwurzelentzündung die mittels Wurzelspitzenresektion behandelt werden muss, erfolgt das Kürzen der Wurzelspitze unter lokaler Betäubung und/oder weiterer Narkose-Verfahren. Patienten verspüren während der WSR-Behandlung keine Schmerzen. Nach dem Eingriff können für einige Tage Schmerzen auftreten, die sich allerdings gut durch Schmerzmittel bekämpfen lassen.
Nach der minimalinvasiven Operation treten typische Begleiterscheinungen wie Schwellungen, Schmerzen und Blutungen auf. Je nach den gegebenen Umständen sind Komplikationen möglich:
Bei einfachen Eingriffen im Frontzahnbereich erfolgt die Krankschreibung meist für zwei bis vier Tage. Bei schwierigen Wurzelspitzenamputationen im Seitenzahnbereich werden Patienten in der Regel für eine Woche krankgeschrieben.
Im Nachgang einer Zahnwurzelspitzenresektion sollten Patienten mehrere Stunden nichts essen. Für zwei bis drei Tage sind Suppen und pürierte Speisen empfohlen. Kaffee, Rauchen und Anstrengungen sind zu vermeiden, ebenso besonders Heißes oder sehr Kaltes, weil dies die Wundheilung beeinträchtigen kann. Das Kühlen der betroffenen Stelle ist für drei bis vier Tage empfohlen.
Die Wurzelkanalbehandlung erfolgt im Zahninneren über die Wurzelkanäle. Für die Wurzelspitzenresektion öffnen Oralchirurgen hingegen das Zahnfleisch bis zur Wurzelspitze.