Das Aussehen der Zähne hat einen großen Einfluss auf das psychische Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl. Daher stehen bei der Kieferorthopädie für Erwachsene häufig ästhetische Beweggründe im Vordergrund, denn gerade Zähne sind ein Schönheitsmerkmal. Eine Zahnkorrektur kann aber auch aus gesundheitlichen Gründen notwendig sein, um Beschwerden nachhaltig zu beseitigen.
Die bekannteste Therapieform der modernen Kieferorthopädie ist die feste Zahnspange. Mit festen Zahnspangen lässt sich die Position von Zähnen bei Erwachsenen schonend und diskret ändern. Sie ist generell für alle Korrekturen von Zahnfehlstellungen geeignet.
Mit einer festen Zahnspange können Erwachsene ihre Zahnästhetik verbessern und/oder eine medizinisch notwendige Zahnkorrektur durchführen.
Gerade Zähne werden von Ihren Mitmenschen positiv wahrgenommen und sind wichtig für ein gesundes Selbstbewusstsein. Laut einer im Journal of Dentistry veröffentlichten Studie wirken Frauen und Männer mit hellen, geraden Zähnen intelligenter, beliebter, erfolgreicher und attraktiver, als Personen mit schiefen und verfärbten Zähnen. Darüber hinaus lassen sich gerade Zähne leichter reinigen und Essensreste setzen sich nicht so schnell fest. Daher beugt eine korrekte Zahnstellung Karies und Parodontitis vor.
Schiefe Zähne oder eine Kieferfehlstellung können einen falschen Biss verursachen und die Funktion des Kauapparats stören. Diese Störung wird als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet und kann lokal Verspannungen am Kiefer und ebenso ausstrahlende Folgebeschwerden am Rücken oder Nacken auslösen.
Mit festen Zahnspangen lässt sich die Position von Zähnen bei Erwachsenen schonend und diskret ändern. Der/die Kieferorthopäde/Kieferorthopädin klebt dafür sogenannte Brackets auf die Zahnoberflächen. Diese aus Metall oder unauffälliger Keramik hergestellten Klammern sind über einen einstellbaren Behandlungsbogen aus Draht miteinander verbunden. Das Einsetzen, Einstellen und Lösen dieser festen Zahnspangen erfolgt beim Kieferorthopäden.
Im Vergleich zu losen Zahnspangen entwickeln die festsitzenden Apparaturen einen höheren Druck und eignen sich für die Korrektur von so gut wie allen Zahnfehlstellungen. Zum Beispiel lässt sich eine Zahnlücke mit einer festen Zahnspange gut schließen.
Die klassische Variante der festen Zahnspange verfügt über Brackets aus Metall. Sie sind robust, sehr wirtschaftlich und in der kieferorthopädischen Handhabung bewährt.
Für höchste ästhetische Ansprüche kommen Keramikbrackets zum Einsatz. Diese sind zahnfarben oder transparent und bedingt durch ihre glatte Oberfläche weniger anfällig für Bakterienansammlungen (Karies) als klassische Metallbrackets. Darüber hinaus verfärben sich Keramikbrackets nicht.
Selbstligierende Brackets kommen ganz ohne Ligaturen, also die Halterungen, die sonst den Bogen fest am Bracket sichern, aus. Diese Bracket-Variante hat den Vorteil, dass die Zahnbewegung schmerzfreier verläuft, die Behandlung in der Regel schneller abgeschlossen werden kann und die Zahnpflege durch die fehlenden Drahtligaturen vereinfacht wird.
Die Lingualtechnik ermöglicht die unsichtbare Zahnkorrektur, indem die Brackets der festen Zahnspange auf der Innenseite (lingual = „zungenseitig“) befestigt werden und so Zahnfehlstellungen berichtigen. Die kieferorthopädische Behandlung mittels Lingualtechnik erfreut sich insbesondere bei Erwachsenen einer zunehmenden Beliebtheit: Der Wunsch nach der Korrektur einer lange bestehenden Fehlstellung der Zähne ist populär und entspricht der modernen gesellschaftlichen Anforderung an eine makellose Ästhetik. Durch Anwendung der Lingualtechnik ist die Zahnspange von außen nicht sichtbar, sodass Patientinnen und Patienten weiter ihr natürliches Lächeln zeigen können.
Ihr/Ihre Kieferorthopäde/Kieferorthopädin kann mithilfe der innenliegenden Lingualzahnspange den Großteil der Zahnfehlstellungen behandeln. Die Technik eignet sich besonders für Extraktionsfälle und zur Behandlung schwerwiegender Deckbisse. Im Vergleich zur klassischen Befestigung der Zahnspange mit herkömmlichen Brackets und Drähten gilt die Lingualtechnik als die schonendere Methode zur Zahnkorrektur.
Die Behandlung von Erwachsenen dauert nicht länger als bei Kindern, meist rund ein Jahr, in vielen Fällen sogar nur sechs Monate. Nur bei sehr komplexen Therapien kann auch eine Behandlungsdauer von bis zu drei Jahren notwendig sein. Die exakte Dauer der kieferorthopädischen Behandlung hängt davon ab, wie weit die Zähne bis zur neuen Position bewegt werden müssen.
Während der Behandlung ist die Mundhygiene eingeschränkt und grundsätzlich steigt mit dem Alter das Risiko einer Parodontitis. Daher setzt die Kieferorthopädie für Erwachsene gesunde Zähne voraus und der Mundraum muss frei von Entzündungen sein.