Symptome, Ursachen & Behandlung
Am Kiefer können bereits minimale Fehlstellungen gravierende Folgeschäden und Schmerzen verursachen. Aus der Fehlstellung kann sich eine Fehlregulation der Kiefergelenke entwickeln, die als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet wird. CMD dient als Sammelbegriff für Kiefergelenkerkrankungen und geht mit einem diffusen Beschwerdebild einher.
Betroffene realisieren diese Störungen des Kauapparates oder eintretende Veränderungen nicht immer, dabei können die Beschwerden auf fast alle Körperbereiche ausstrahlen. Spezialisierte CMD-Zahnärzte bzw. Zahnärztinnen suchen mithilfe der CMD-Diagnostik und Funktionsanalyse nach dem Auslöser der Fehlregulation. Die Therapie erfolgt gegebenenfalls mit einer CMD-Schiene. Erfahren Sie im Folgenden alles Wichtige zu den Symptomen, den Ursachen und der Behandlung von CMD.
Eine Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, ist die Bezeichnung für eine Funktionsstörung des Kauapparats zwischen Schädel und Unterkiefer. Ober- und Unterkiefer stehen sich nicht optimal gegenüber, der Biss stimmt nicht und die Regulation der Kiefergelenke ist in der Funktion beeinträchtigt. Die Funktionsstörung kann drei Bereiche betreffen:
Durch die Kieferfehlstellung verkrampft die Gesichtsmuskulatur. Patientinnen und Patienten leiden häufig unter Schmerzen am Kiefer, an den Kiefermuskeln oder an anderen Körperteilen. Unbehandelt verkrampft die Muskulatur permanent und chronische Beschwerden sind die mögliche Folge. Betroffene können unter einer funktionell, strukturell, biochemisch und psychisch bedingten Fehlregulationen der Kiefergelenke leiden.
Symptome wie Rückenschmerzen bringen die meisten nicht mit dem Krankheitsbild in Verbindung, eine CMD kann aber die Ursache sein. Die Craniomandibuläre Dysfunktion ist nicht selten, wird jedoch oftmals nicht erkannt. Experten gehen davon aus, dass mindestens 20 Prozent der Bevölkerung unter behandlungsbedürftigen CMD-Symptomen leiden und bei rund drei Prozent absoluter Handlungsbedarf besteht. Eine ausbleibende Diagnose der Funktionsstörung kann somit die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken.
Bei der Craniomandibulären Dysfunktion befindet sich das Kiefergelenk in einer Zwangsstellung, Kopfschmerzen und ausstrahlende Schmerzen sind oftmals die Folge bzw. typische CMD-Symptome. Betroffene haben häufig Kiefergelenkschmerzen, nicht lokalisierbare Gesichtsschmerzen oder können den Mund nicht mehr richtig öffnen. Ebenso sind sehr unterschiedliche Begleiterscheinungen wie Ohrenschmerzen oder Rückenschmerzen möglich. Das bedeutet: Die Krankheit kann auch an anderen Körperteilen als dem Kiefergelenk eine Reihe von Beschwerden verursachen. Zu den weiteren CMD-Symptomen gehören neben vielen anderen:
Bei der Behandlung der CMD ist die Zahnmedizin eng in die allgemeine Medizin eingebettet und durch das breite Spektrum an Beschwerden empfiehlt sich meist eine interdisziplinäre Untersuchung und ggf. Behandlung.
Meist ist eine Zahnfehlstellung die Ursache für eine CMD, hervorgerufen beispielsweise durch
Bei einer Zahnfehlstellung verzahnen sich die Zähne nicht richtig miteinander, wodurch sich die Kiefergelenkstellung verschiebt.
Eine weitere Ursache von CMD-Beschwerden ist Stress, der Zähneknirschen auslösen und für verspannte Muskeln verantwortlich sein kann.
Die CMD-Behandlung beginnt mit einer individuellen Funktionsdiagnostik.
Im Rahmen der klinisch manuellen Funktionsanalyse nimmt der/die CMD-Spezialist/in die Krankengeschichte auf und
Im Anschluss an die manuelle Funktionsanalyse folgt die instrumentelle Funktionsanalyse mithilfe von hochauflösenden 3D-Aufnahmen der Kiefergelenke und eines Kausimulators, dem sogenannten Artikulator. Diese Okklusionsanalyse veranschaulicht die Kontaktflächen der Zähne zwischen Ober- und Unterkiefer und hilft bei der Ermittlung der idealen Kiefergelenkposition. Die Informationen werden später für die Anfertigung der individuellen CMD-Schienen benötigt.
Die erfolgreiche CMD-Therapie setzt eine genaue Diagnose möglicher Kiefergelenkschäden in Form von Messungen voraus. Für die präzise CMD-Diagnose und Ermittlung des physiologisch korrekten Bisses zeichnet Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt die Bewegungen der Kiefergelenke elektronisch oder optoelektronisch auf und wertet die Gelenkbahnen sowie spezielle Röntgenaufnahmen aus. Für die ergänzende Diagnostik eignen sich die Magnetresonanztomographie (MRT), die Computertomographie (CT) und die Dentale Volumentomografie (DVT).
Bei einer CMD-Diagnose bietet die Schienentherapie eine erfolgversprechende Möglichkeit zur Behandlung. Die Schiene kann der Entlastung dienen, Schmerzen lindern, vor oder nach einer Operation verwendet werden oder auch anstelle eines operativen Eingriffs zum Einsatz kommen. Wichtig ist, die richtige Art von CMD-Schiene auszuwählen:
Die Diagnostik und Therapie der CMD ist komplex und erfordert langjährige Erfahrung. Mithilfe der Diagnostik ermittelt der/die CMD-Spezialist/in die therapeutische Position der Kiefergelenke und simuliert diese mit einer speziellen Aufbissschiene. Die Schiene wird in enger Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt/Zahnärztin und Zahntechniker/in angefertigt. Die Herstellung der CMD-Schiene erfolgt mithilfe der individuellen Werte, die bei der Funktionsanalyse ermittelt wurden.
Die therapeutische Aufbissschiene der CMD-Therapie ist nicht mit einer herkömmlichen Knirschschiene zu verwechseln. Unser zertifiziertes Zahntechniklabor fertigt die CMD-Schiene zur Korrektur der Kiefergelenkfehlstellung passgenau an.
Betroffene tragen die CMD-Schiene anfangs möglichst tagsüber und nachts. Sie dürfen sich in der Regel über eine deutliche Linderung der Beschwerden freuen. Die Schienen lassen sich komfortabel verwenden, sie klemmen nicht und lösen sich nicht zu leicht.
Das Therapieziel ist, dass die Muskeln sich in einer harmonischen Kiefergelenkposition entspannen können und das Kausystem korrekt funktioniert.
Teilweise lässt sich mit der therapeutischen Schienentherapie volle Beschwerdefreiheit erreichen. Das langfristige Behandlungsziel ist die Korrektur der Ursache für den fehlerhaften Biss, dafür kann auch die Anpassung einer Krone oder Füllung notwendig sein. Messungen kontrollieren die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit des Unterkiefers, bei Verschiebungen der Kieferstellung wird die CMD-Schiene entsprechend angepasst.
Abhängig von den Symptomen und dem Behandlungserfolg mit der CMD-Schiene können für die ganzheitliche CMD-Behandlung weitere Therapien aus anderen Fachrichtungen notwendig sein. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche ist bei Beschwerden in anderen Körperregionen ratsam.
Diese medizinischen Fachbereiche können bei der CMD-Behandlung eingebunden sein:
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Ja, unter Umständen knirschen Sie nachts mit den Zähnen, dadurch verspannen die Muskeln und Kopfschmerzen sind die Folge. Um die Ursache herauszufinden, sollten Sie eine interdisziplinäre Untersuchung durchführen lassen. Ihr/e CMD-Zahnarzt/Zahnärztin ist der/die richtige Ansprechpartner/in hierfür.
Die Knirschschiene verringert oder verhindert die gesundheitlichen Folgen des Zähneknirschens wie Nacken-, Kopf- und Ohrenschmerzen. Sie schützt den Zahnschmelz vor Abrieb, sodass die Zähne nicht an Substanz verlieren und somit nicht porös und nicht schmerzempfindlich werden.
Bei einer Kieferfehlstellung ist hingegen eine spezielle CMD-Schiene die richtige Wahl, diese schützt nicht nur vor Abrieb, sondern korrigiert zugleich die Kieferstellung.
Ja, ein Knacken im Kiefer sollten Sie zur Sicherheit von Ihrem Zahnarzt / Ihrer Zahnärztin untersuchen lassen – auch wenn Sie bisher keine Schmerzen spüren. Das Knacken kann auf eine Myoarthropathie des Kausystems hinweisen und mit Beschwerden wie Kopfschmerzen einhergehen. Als Auslöser kommen Stress oder Fehlkontakte der Zähne infrage.
Ja, das Problem existiert. Betroffene haben das Gefühl, dass ihre Zähne nicht mehr richtig aufeinander passen, mögliche Folgen sind chronische Kopfschmerzen. Bei der sogenannten Malokklusion kann es sich um einen offenen Biss, Hackbiss oder Kreuzbiss handeln. Abhilfe schafft in diesem Fall eine CMD-Behandlung, diese verbessert die Lebensqualität in der Regel deutlich.