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Habt ihr es schon gewusst? Seit dem 1. Juli 2018 darf Amalgam bei Schwangeren, Stillenden und Kindern nicht mehr für Zahnfüllungen verwendet werden. Was bedeutet das für Euch Patienten? Und wie gefährlich ist Amalgam für alle anderen?

Die EU-Quecksilberverordnung besagt, dass Kinder bis 15 Jahre sowie schwangere und stillende Frauen keine Amalgam-Füllungen mehr bekommen dürfen. Als Alternative sollen nun die Kosten für diese Patientengruppen für eine Kunststofffüllung von den gesetzlichen Krankenversicherungen
übernommen werden.

Grundlage für die Änderung ist die sogenannte Minimata-Konvention. Demnach haben sich 90 Länder – darunter auch Deutschland – verpflichtet, die Quecksilberbelastung zu reduzieren. Laut KZVB hat der langsame Ausstieg aus der Verwendung von Amalgam „nicht gesundheitliche, sondern vornehmlich ökologische Gründe“

Amalgam als Füllungsmaterial in der Zahnheilkunde wird nach wie vor sehr kontrovers diskutiert. Es ist ein seit vielen Jahrzehnten bewährtes Füllungsmaterial, welches aber nicht mehr unbedingt dem heutigen Stand der Entwicklung entspricht. Amalgam ist in Deutschland nach wie vor das Füllungsmaterial der ersten Wahl bei Kassenpatienten, da es für die deutschen Krankenkassen das kostengünstigste Material ist. Amalgam muss in den deutschen Zahnarztpraxen als Sondermüll kostenpflichtig und aufwendig entsorgt werden, da das Material einen hohen Anteil an Quecksilber enthält und Quecksilber ist ein giftiges Schwermetall.

Auch über die Ästhetik einer Amalgamfüllung lässt sich streiten, da Amalgam auf der Oberfläche oxidiert und immer dunkelgrau aussieht. In vielen Ländern, wie zum Beispiel in Schweden, den USA, in Japan und der Schweiz ist Amalgam verboten. Aus diesen Gründen verwenden wir bei Meindentist schon seit Jahren nicht mehr Amalgam in unseren Praxen, sondern legen stattdessen Komposite-Zahnfüllungen.

Nun stellt sich die Frage, ob ihr Eure Amalgamfüllung entfernen und ersetzen lassen solltet?

Laut KZVB ist das nicht notwendig, denn Amalgam sei der älteste, besterforschte zahnärztliche Werkstoff und wird in den allermeisten Fällen ohne weitere Probleme vertragen. Die Aufnahme von Quecksilber entspreche in etwa der Größenordnung der Quecksilberbelastung durch Nahrung und sei daher unbedenklich.

Was macht Amalgam so beliebt?

Als Füllung für erkrankte Zähne macht Amalgam es auch Patienten mit geringen finanziellen Mitteln möglich, sich einer Zahnbehandlung zu unterziehen. Denn das Material ist ausgesprochen günstig und wird zudem komplett von der Krankenkasse bezahlt.

Der wohl größte Pluspunkt für das Füllmaterial ist seine Langlebigkeit. Experten zufolge verhält sich der Werkstoff im Mund ähnlich zu normalen Zähnen, was die Stabilität und den Abrieb beim Kauen betrifft. Besonders in den stark beanspruchten Seitenzahnbereichen ist die Füllung bis zu acht Jahre lang stabil.

Weitere Vorteile von Amalgam:

Warum ist Amalgam so umstritten?

Der Hauptgrund für die Kritik an Amalgam ist nicht nur die rein metallische Zusammensetzung, sondern vor allem der hohe Quecksilbergehalt. Dieses chemische Element ist hochgiftig. Der Kontakt mit Quecksilber kann bei Menschen daher ernste Vergiftungen verursachen.

Kritiker betonen, dass bei Menschen mit Amalgam-Füllungen beim Kauen kontinuierlich geringe Mengen an Quecksilber freigesetzt werden. Diese gelangen in den Organismus. Durch den Abrieb können sich im schlimmsten Fall sogar Teile der Füllung lösen, die dann verschluckt werden und zu einer noch höheren Belastung im Körper führen.

Weitere Nachteile von Amalgam:

 

Welche konkreten Auswirkungen Amalgam auf den Körper hat, ist trotz vieler Studien noch immer nicht eindeutig bewiesen. Während sich die Amalgam-Gegner einig sind, dass das Material eine Gefahr für die Patientengesundheit und auch für die Umwelt ist, sind Befürworter von dessen Zuverlässigkeit überzeugt.

 

Worauf sollten Patienten bei der Zahnbehandlung achten?

Niemand möchte daran denken, dass bei der Zahnbehandlung etwas schief geht oder das verwendete Material Probleme macht. Welche Behandlungsmethode die richtige ist, unterscheidet sich oftmals je nach Patient. Daher sollten sich Menschen vor der Behandlung umfassend von ihrem Zahnarzt beraten lassen und mögliche Risiken kennen. Wichtige Hinweise sind unter anderem: